In dieser Saison konnte der FC Basel noch nie gegen den FC Lugano gewinnen. Der letzte Basler siegt datiert vom 22.05.2022 (36. Spieltag der Saison 2021/22). Da gewannen die Basler zuhause mit 2:1. Wer sich vor dem Spiel im St. Jakob-Park ein bisschen umgehört hat, dem war klar, dass die Basler Anhängerschaft nicht gerade vor Euphorie strotzte. Man traute den Baslern keinen Exploit zu. Die fast einheitliche Begründung war, dass das Team von Heiko Vogel einfach viel zu müde ist nach den diversen englischen Wochen.
Genau so wie die Fans den FCB sahen, so spielten sie auch. Defensiv – ohne Risiko – ein bisschen ängstlich. Wenn die Basler eine Chance sahen in einem schnellen Konter, dann waren sie bereit. Mehr aber nicht. So wunderte es niemanden, dass der FC Lugano fast 70 % Ballbesitz hatte. In der 34. Minute war so ein Kontermoment und den schliesst Zeqiri ab zum 1:0 für den FC Basel. Danach wurde weiterhin nicht viel gemacht für das Spiel.
Auch die zweite Halbzeit war sehr langweilig und doch spannend, aber nur wenn man dem FC Basel die Daumen drückte. Schaffen sie es den Sieg über die Linie zu bringen? Nein, denn ein Ex-Basler hatte da etwas dagegen. Ausgerechnet Renato Steffen trifft in der 84. Minute zum Ausgleich. Gegen Schluss kam dem bis dahin gut pfeifenden Schiri, Lukas Fähndrich, die Arroganz in die Querre. In der Nachspielzeit wurde Calafiori mit gelb/rot vom Platz gestellt und der Trainer Heiko Vogel sah ebenfalls kurz vor Schluss die gelbe Karte. Nach dem Abpfiff bedankte sich Vogel bei den Schiris und muss anscheinend noch nette Worte gefunden haben, denn er bekam von Fähndrich die gelb/rote Karte gezeigt und fehlt ebenfalls gegen Servette.
Mittlerweile könnte der FC Basel eigentlich seine Junioren zum nächsten Spiel gegen Servette senden. Dem FCB fehlt die ganze Abwehrachse plus die Hälfte des Mittelfelds. Alle Spieler sind gesperrt wegen roten Karten, welche alle hätten verhindert werden können, hätten die Unparteiischen ein bisschen mehr Feingefühl an den Tag gelegt.
Kommentatoren: Gerry Engel und Micha Schwarzenbach